Gewerkschaften setzen sich für mehr Demokratie am Arbeitsplatz ein – und das aus guten Gründen. Besonders in Zeiten großer Veränderungen in der Wirtschaft und gesellschaftlicher Krisen hilft Mitbestimmung den Beschäftigten, besser mit Herausforderungen umzugehen und aktiv an der Gestaltung der Zukunft mitzuwirken.

Arbeitsplatzdemokratie bedeutet, dass Beschäftigte und ihre Vertreter:innen bei wichtigen Entscheidungen im Unternehmen mitreden können. Studien zeigen, dass dies viele Vorteile hat: Es verringert soziale Ungleichheiten, verbessert die Arbeitsbedingungen, stärkt die Wirtschaft, unterstützt die Digitalisierung, fördert den Umweltschutz im Betrieb und trägt dazu bei, dass Beschäftigte eine demokratische Haltung entwickeln.

Das von der Europäischen Union finanzierte Projekt konzentriert sich u.a. auf das „Recht auf Mitbestimmung“ in folgenden Ländern: Bulgarien, Republik Moldau, Österreich, Serbien, Slowenien und Ungarn. Beschäftigte sollten mehr Einfluss auf Entscheidungen in ihrem Unternehmen haben, insbesondere in Bezug auf den digitalen und grünen Wandel – das ist eine wichtige Voraussetzung für Demokratie am Arbeitsplatz. Untersucht wird, wie groß dieses Bedürfnis in verschiedenen Ländern ist. Dadurch entstehen neue Erkenntnisse über den aktuellen Stand der Mitbestimmung, die bisher in anderen Studien nicht berücksichtigt wurden.

Damit die Aufgabe von Arbeitnehmervertretungen gut erfüllt werden kann, sind bestimmte Fähigkeiten erforderlich – dies wird als „Mitbestimmungskompetenz“ bezeichnet. Um die Demokratie am Arbeitsplatz zu stärken, soll diese Kompetenz ausgebaut werden. Dafür werden die Erkenntnisse einer Studie im Rahmen vom Projekt zum Thema genutzt, welche Bedingungen für Mitbestimmung notwendig sind. Ziel ist es, eine starke Interessenvertretung für Beschäftigte zu fördern, sodass Betriebsräte gegründet oder die Position in Kollektivverhandlungen verbessert werden kann.

 Das Projekt wird vom Internationalen Referat des ÖGB geleitet und umfasst sowohl eine Studie zur betrieblichen Mitbestimmung für einen fairen Übergang als auch Aktivitäten, die einerseits Best-Practice-Beispiele hervorheben und andererseits Lösungsvorschläge für die Herausforderungen präsentieren.

Mehr Info zur ÖGB-Strategie für den „Just Transition“ sind hier zu finden.